Sonntag, Dezember 19, 2004

In den Norden

Joni und Putu haben mich heute abgeholt und wir sind einmal quer durch Bali in den Norden nach Singaradya an die Küste gefahren. Das ist ganz cool, denn eigentlich war das für Joni eine Geschäftsfahrt. Joni ist in einer Leasing-Firma angestellt und muss öfters seine Kunden besuchen, können die nicht zahlen, ist sein Kollege Putu dran - der ist nämlich fürs Geldeintreiben zuständig und nimmt dann z.B. den Wagen mit, den der Kunde mit dem Vertrag erstanden hatte. Joni sieht die Arbeit sehr indonesisch-relaxed, ins Büro, Kaffee trinken, Zeitung lesen, ein bisschen Papierkram, Mittagessen, eine Runde schlafen und ab zu mal einen Kunden besuchen. Ist der Kunde besucht und alles klar, bleibt der Rest des Tages für ihn und er nimmt sich dann die Zeit um mir ein paar Plätze in Bali zu zeigen.
Um in den Norden zu kommen fährt man einmal durchs Zentralgebirge, die Vulkane dort sind so um die 2500m hoch und es angenehm kühl - für die beiden schon fast zu kühl, Putu hatte noch ne Weste angezogen und ein paar warme Socken, mir gefällt es aber mal nicht zu schwitzen wenn ich einfach nur da sitze. Es geht in 2 Stunden an Reisfeldern und vielen Obstständen vorbei hinauf und dann runter an die Nordküste. Die Berge runter regnet es mal wieder in Strömen, aber heute sitzen wir im Firmenwagen und ich kann mir also die Mopeds vom trockenen aus ansehen. Der Kunde ist in einer knappen Stunde erledigt - Dienstag ist Zahltag und der Wagen bleibt erstmal da.
Auf der Rückfahrt gibt es einen Halt am Pura Ulun Danau Bratan. Dieser Tempel liegt am Danau Bratan See in den Bergen und diesmal ist auch eine Familienzeremonie mit viel TamTam zu sehen. Die Familienmitglieder tragen balinesiche Kleidung und nach dem Tempelbesuch läuft die ganze Prozession an uns vorbei, gefolgt von einer Gamelan-Gruppe. Gamelan ist balinesische Musik mit fast ausschliesslich Percussion-Instrumenten und ca. 25 Männer folgen der Prozession und klappern mit ihrem Werkzeug.
Auf dem weiteren Weg stoppen wir an einem der Obststände und Joni kauft Durian, eine Frucht ungefähr in der Größe eines Handballs oder Fussballs, die einen ziemlich starken Geruch hat, viel zu süß ist und mir nicht wirklich schmeckt. Da sind die anderen Früchte wie Rambutan und Mangis wesentlich besser. Noch ein bisschen SmallTalk mit den Mädels vom Obststand und weiter geht es nach Mengwi zum Pura Tama Ayun, ein großer Tempel mit Wassergräben und Gärten drumrum. Die Sonne geht schon unter und somit gibt es auch keine Touristen mehr, wir haben den Tempel für uns und merken am Ausgang das schon abgeschlossen ist und wir drinne sitzen. Der Pförtner ist aber noch in der Gegend, wieder quatschen Joni und Putu diesmal mit dem Pförtner - ich glaub Balinesen unterhalten sich ziemlich gerne.

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