Mittwoch, April 13, 2005

Ganz großer Sport

Manche Leute meinen ja, das ab einem bestimmten Alter von Extrem-Sportarten wie Feierabend-Kicks mit Freunden inkl. Blutgrätsche oder Skifahren auf Hubbelpisten mit mannshohen Erhebungen eher abzuraten sei und man sich dann zu weit attraktiveren Betätigungen wie TippKick mit der Oma und Marathon-Eurosport-Schauen (z.B. die Entscheidung der Kanton-Curling-Meisterschaften der chinesischen Frauen) umorientieren sollte. Sicher.
Ich bin gerade in einer solchen Phase, denn letzte Woche habe ich mir bei einer weiteren Extrem-Sportart (Inline-Skaten an Flusspromenaden) die Patella-Sehne im rechten Knie zerissen. Klingt nicht gut und musste auch operiert werden. Jetzt sitz ich also hier als Sofa-Surfer für die nächsten 6 Wochen mit Schiene am rechten Bein und kann die Sache mit dem Sport knicken - aber nicht das Knie, das soll die komplette Zeit gerade bleiben, damit die Sehne wieder ordentlich zusammenwächst.
Man muss schon aufpassen wo man seine Füße hinstellt. 4 Monate Asien und Amerika sind wohl ok, ein Tag an der Mosel eher gefährlich.
Nach einer Woche Krankenhaus gibt es weitere Erfahrungen und wenn man als Krankenpfleger mal die dunkle Seite der Macht kennengelernt hat, liegt es sich auf der Patientenseite etwas unwohl und wirft einige Fragen auf - war ich auch so kurz angebunden, arrogant oder unfreundlich? Macht es Spass morgens um 6:30 als 2-Mann-Kommando in Anti-Terror-Manier Türen zu Patientenzimmern zu sprengen, alle mit Licht zu blenden um dann die Betten zu räumen? Wieso werd immer ich vor Röntgenabteilungen stehengelassen und vergessen?
Es gibt auch positive Dinge: die Entwicklung synthetischer Drogen ist nicht stehengeblieben und so manches Schmerzmedikament geleitet einen sicher auf die nächste Wolke.