Donnerstag, April 27, 2006

Eat my Dust

Wir haben also eine 'Motor-Bike-Tour' bei 'Mr. Vu Traveladventure Tour' gebucht. Vietnamesen verstehen ja anscheinend unter einem Motorrad doch etwas anderes als wir. Eigentlich ist alles was faehrt und Krach macht ein Moped. Damit hatte sich dann auch Mel's hoffnungsvolle Frage nach einer 'Enduro' geklaert. Immerhin bekamen wir die etwas kraeftigere und luxurioesere Variante. 2 ziemlich neue Yamaha-Automatik-Roller.
Unsere beiden Tour-Guides und Fahrer hiessen Dao und Fuo. Unsere Rucksaecke wurden also vor dem Fahrer verstaut und wir dahinter - wenn man bedenkt, was hier sonst alles mit dem Roller bewegt wird, eher eine leichte Sache. 'Easy' wie Dao des oefteren zu sagen pflegte.
Am ersten Tag ging es hoch in die Berge nach Da Lat. Mein Fahrer war Fuo und hinter ihm durch den vietnamesischen Verkehr zu fahren, erinnerte mich sehr an eine Mischung der Arcade-Klassiker 'Frogger' und 'PitStop': beschleunigen, bremsen, links oder rechts ueberholen und viel hupen. Mein Teil der Einflussnahme beschraenkte sich darauf, ob ich hinschaute oder nicht.
Wir merkten bald, das die allgemein getragenen Gesichtsmasken durchaus ihre Berechtigung hatten - Russ, Staub und anderer Dreck liessen sich damit einigermassen abhalten. Dao kaufte uns welche, mein Kopf entsprach aber nicht den vietnamesischen Standardgroessen und somit bekam ich ein schickes gebluemtes Dreieckstuch mit Klettverschluss.
Auf dem Weg nach Da Lat hielten wir an mehreren Pagoden, ueberquerten einen Pass und kamen schliesslich dort auf eine Hochebene mit vielen Tee- und Kaffefeldern und ueberraschenderweise sehr viel Nadelwald an. Es sah alles ein bisschen wie im Schwarzwald aus - mit vielen Mopeds und Vietnamesen. Abends waren wir dann noch mit Dao und Bao (ja, wie Lolek und Bolek - Bao war auch ein TourGuide) unterwegs, Reiswein trinken - auch sehr witzig.
Naechster Tag, es ging weiter durch die Hochebene, mein Arsch hatte sich sich auch etwas an das Gehoppel gewoehnt. Wir machten an den Pongour-Wasserfaellen halt, die aber leider nicht so viel Wasser fallen liessen da grade Trockenzeit ist. Naechster Stop - Werksatt. Dao's Roller hat hinten nen Platten. Zum Glueck gibts hier alle 5 Meter eine dieser kleinen Do-It-Youself Moped-Garagen. Der Meister dengelte 20 Minuten rum, dann war der Dorsch geschrubbt, der neue Schlauch passte und weiter ging es zum Cat Tien Nationalpark - ein grosses Dschungel-Gebiet mit vielen seltenen Tieren. Also wieder von der Hochebene zwischen jeder Menge LKWs hinunterbrausen (es gab einige schoene Ausweichmanoever zu beobachten) und weiter zum Dong Nai Fluss.
Dort mussten wir die Roller stehen lassen und mit einem kleinen Boot ruebertuckern.
Der Nationalpark hat einige Guesthouses fuer Besucher und bietet Trekking und Fuehrungen fuer diese an. Wir machten abends eine 'Animal by Night' Tour mit, fuhren mit dem Jeep durch den Park und konnten einige Rehe und Schweine beim Abendessen boebachten. Geschlafen haben wir trotz Dschungel-Geraeuschkulisse ziemlich gut.
3. Tag: morgens als erstes 1,5 Stunden Mountain-Biking durch den Dschungel, dabei gab es eine grosse Schlange und tausende von Schmetterlingen zu sehen. Gegen 11.00 machten wir uns dann auf den Weg nach Saigon, zwischendurch Rast an einem vietnamesischen Parkplatz mit Haengematte und frisch gepressten Zuckerrohrsaft, etwas spaeter auch nochmal Pause an einer Honda-Werkstatt. Dao hatte wieder einen Platten. Diesmal vorne.
Je naeher wir Saigon auf der N1 kamen umso staerker wurde auch der Verkehr. Fuer Adrenalin-Junkies durchaus empfehlendswert, fuer den nicht-stress-resistenten deutschen Verkehrsteilnehmer der reine Horror. Kurz vor Saigon gab es dann noch eine Extra-Ueberraschung: Tropen-Gewitter mit Sintflutregen. Die Jungs kannten keine Gnade, also 10 Minuten Volldusche. Danach konnten wir uns dann beim Fahrtwind und 35 Grad abtrocknen.
Froh und gluecklich erreichten wir gegen 15.00 unser Hotel in Saigon, bedankten uns bei Dao und Fuo lebend angekommen zu sein und wuenschten den beiden eine gute Heimfahrt - sie machten sich sofort auf den Rueckweg nach Nha Trang, immerhin gute 500 km.

Dienstag, April 25, 2006

Tour nach Saigon

Heute gehts weiter von Nha Trang. Wir haben eine 3-taegige Tour in die Highlands gebucht und werden ueber Dalat, einigen Nationalparks bis nach Saigon fahren, wo wir am 27. April ankommen. Die Tour besteht nur aus Mel und mir, 2 Tourguides und 2 Mototrraedern. Ich bin mal gespannt. Demnaechst mehr im Blog.

Samstag, April 22, 2006

DadadaNang nach NhaTrang

Heute war Transport-Tag angesagt, wir wollen mit dem Zug von Da Nang nach Nha Trang - eine kleine Fahrt von ca. 10 Stunden. Wir sind relativ puenktlich am Bahnhof und rechnen schon mal mit einer Verspaetung auf der einzigen Bahnlinie Vietnams.
Unser Zug soll um 11.00 abfahren und nach 4 Stunden im Bahnhofswartesaal und der 8. Verspaetungs-Durchsage ist einerseits klar, das der Zug wohl endlich um 14:40 losfahren soll und andererseits, das das Gute-Laune-Barometer von 'Miss Patience' herself Mel Schmitz von froehlich-gelassen auf schwer grenzveraergert-genervt abgerutscht ist.
Um die Wartenden nicht mit weiteren Wiederholungen zu nerven, wurde nach 3 Stunden die auf einem Grossbildschirm flimmernde 15 minuetige Infotainemant-Schleife eingestellt. Viele hatten schon begonnen, bei den Viedoclips laut mitzusummen.
Schliesslich kam der Zug doch noch und um Punkt 15.00 ging es los nach Nha Trang. Wir teilten unser Abteil mit 2 Vietnamesen, die uns relativ bald auf 1-2 Dosen Bier aus ihrem grossen Vorrat einluden. 9-10 Bier spaeter wussten wir, das wir es mit 2 Chirurgen der Uni Hue zu tun hatten, einen Prof und seinem Assistenzarzt, hatten eine Einladung zur Familie des Profs in der Tasche und kannten die lokalen vietnamesischen Snacks. Zum Beispiel getrockneter Tintenfisch mit scharfer Sauce (die Bude roch danach wie ne Fischfabrik) oder etwas, was so aehnlich schmeckte wie Bifi mit Chili und aussah wie roher Lachs in Bananenblaetter. Dazu wurden rohe Knoblauchzehen gerreicht... mjam.
Etwas spaeter sangen uns die beiden noch ein paar vietnamesische Weisen und die Liederstunde endete mit der vierstimmigen vietnamesisch-deutschen Version von 'Guantanamera' - das kannten alle.
Ziemlich muede kamen wir in Nha Trang um 1.00 Nachts an, ruettelten noch den Hotelpfoertner aus seinem Moskitonetz und konnten dann endlich duschen.

Mittwoch, April 19, 2006

Dschungel-Tempel

Gestern war mal der Voll-Touri angesagt - wir hatten einen Tour nach My Son gebucht, dort gibt es im Dschungel ein paar alte Tempelruinen (so etwa wie in Angkor Wat aber sehr viel kleiner und kaputter).
Also alles klar, Bus holt uns um 8:30 am Hotel ab und wir muessen vor dem Bus erstmal etwas warten... komisch. Die Erklaerung kommt aber bald - die pfiffigen Vietnamesen haben die Tour leicht ueberbucht und somit waren nicht fuer alle Leute Sitzplaetze im Bus vorhanden. Fuer die Jungs aber kein Problem - schnell mit dem Handy telefoniert und 5 Minuten spaeter war schon das Moped mit 2 weiteren schicken Holzstuehlen am Bus - grosses Grinsen im Bus, wir durften auf die hinteren Raenge und 2 noch vor uns eingestiegen auf die im Mittelgang aufgestellen Stuehle.
In My Son selbst wurden wir dann nochmal mit nem ca. 30 Jahre alten US-Jeep bis zu den Tempel-Ruinen gefahren und konnten dort alles besichtigen. Also eigentlich war das alles ganz witzig und die Rueckfahrt erfolgte dann mit nem Boot auf dem Fluss zurueck nach Hoi An. Nach der Hitze im Dschungel war dann Strand angesagt - so wie heute auch.

Montag, April 17, 2006

Ans Meer

Heute sind wir von Hue nach Hoi An gefahren. Das Wetter war bestens - klar, wir sind ja auch 6 Stunden mit dem Bus unterwegs. Hoi An ist eine kleine Stadt am Meer in der Mitte Vietnams, alles sehr nett - Promenade am Fluss und ein schoener Strand. An den haben wir uns dann auch erstmal gelegt, den Sonnenbrand von gestern ein wenig verfeinern und unterschiedlichste vietnamesische Frauennamen lernen. Fast jede der fliegenden Verkaeferinnen dort stellt sich mit Namen vor, manche nummerieren auch durch (Mai Lee No 1) - falls man doch mal etwas kaufen moechte kann man dann die richtige rufen... ich konnte mir nicht wirklich alle Namen merken. Der Strand war eigentlich recht leer, die Verkaeuferinnen schienen mir fast in der Ueberzahl.
Ansonsten gibts hier noch jede Menge Schneidereien, welche dir in 1-2 Tagen dein Wunschkleid oder Anzug schneidern. Manche sollen sich sogar extra Schnittmuster mit hierhin bringen.

Sonntag, April 16, 2006

Unterwegs mit Mels Angels

Heute regnet es nicht. Beste Vorraussetzungen um sich ein Moped auszuleihen und die Gegend um Hue zu erkunden. Mel, die alte Motorradbraut findet das klasse und nachdem sie sich mit der Maschine, der Schaltung und dem Verkehr angefreundet hat, kann auch ich meinen Frieden mit Mel, Maschine und Fahrweise machen.
Wir fahren von Hue erstmal ans Meer nach Thuan An - dort ist so gut wie nix los und wir haben die langen Straende fuer uns allein. Unterwegs durch die Doerfer gibts jede Menge Wasserbueffel, Reisfelder und Kinder die uns immer wieder mit nem freundlichen 'Hello" zuwinken. Der Rest der Bevoelkerung schaut uns mehr oder weniger verstaendnislos nach. Zurueck nach Hue gibts dann noch eine schoene Pagode oberhalb des Parfum-Flusses zu besichtigen.
Erkenntnisse des Tages: der Verkehr in und um Hue ist nicht halb so moerderisch wie in Hanoi und man kann auch bei Bewoelkung nen ganz schoenen Sonnenbrand bekommen.

Samstag, April 15, 2006

Hue im Regen

Nach 11 Stunden Fahrt im Nachtzug erreichten wir heute Mittag Hue. Verglichen mit der Nacht auf dem Boot konnte man hier so richtig seekrank werden. Die Wagen schaukelten wie bei aufgewuehlter See, aber trotzdem schliefen alle (wir hatten ein 4er Abteil), bis morgens um 7.00 die Waggon-Schaffner das Fruehstueck verteilten: natuerlich Nudelsuppe, fuer die Touris leider nur die Fertig-Version aus dem Styropor-Pack. Echte Vietnamesen bekamen die richtige.
Das Wetter versprach nichts tolles und sollte es auch nicht halten - feiner Tropenspruehregen der durch jede Ritze ging wechselte sich ab mit kraeftigen Tropenschauern welche alle Klamotten durchnaessten. Wir tapperten trotzdem durch die Ruinen der Kaiserstadt - Mel meinte dazu nur: ist ja wie in Trier... nun gut.
Mel wird auch langsam zum Spezialisten in Sachen vietnamesisches Bier. Zuhause durch nix zum Biertrinken zu bewegen, hat sie hier mangels Rotwein- und Cocktailangebot keine grosse Wahl. Heute gab es das lokale 'Huda'-Bier, andere ihr jetzt bekannte Biermarken sind 'Ha-Noi' und 'Tiger'
Ach ja - weitere Feststellung von Frau Schmitz: Hue ist sauberer als Koeln-Muehlheim. Tja, Welcome to Vietnam.

Freitag, April 14, 2006

Schippern mit Nam

Gestern und heute sind wir mit einem Schiff durch die Halong-Bucht gefahren. Unsere Gruppe bestand mit uns aus 10 Leuten aus Australien, Singapore und Spanien und unser TourGuide hiess Nam (genau: so wie in Viet Nam).
Nam hatte immer ne Story zur Umgebung und Geschichte parat, leider liessen seine englischen Vortraege viel Raum fuer eigene Interpretationen, da seine Aussprache doch sehr gewoehnungsbeduerftig war. Mit dem Wetter hatten wir Glueck - es regnete nicht. Dafuer wars aber doch empfindlich kuehl geworden und da ich noch von der Hitze in Hanoi ausgegangen war hatte ich dementsprechend wenig mit...naja. Trotzdem gings nach uebernachten auf dem Boot am nachsten Tag um 8.00 mit dem Kajak los - Fruehstueckssport also.
Zurueck in Hanoi ham wir uns erstmal wieder verlaufen - diese Altstadt ist echt unglaublich. Heute Abend gehts um 23.00 weiter mit dem Zug nach Hue, da sind wir dann morgen frueh.

Mittwoch, April 12, 2006

Fruehstueck mit Miss Moon

Heute morgen gabs erstmal ein richtiges Fruehstueck. Pho Bo, also Nudelsuppe mit Rindfleisch und viel Koriander, jawoll. Ausserdem gab uns Ms Moon die Chefin vom Hotel noch ein paar Tipps fuer die Weiterreise. Oder besser gesagt, sie plante unsere ganzen 3 Wochen hier in Vietnam in ca. 15 Minuten komplett durch - inklusive Hotel und Bahnverbindungen. Tja, fuer diese Reiseplanung hatte ich zuhause ein bisschen laenger gebraucht und war trotzdem noch zu keiner Entscheidung gekommen. Die Gute ist halt geschaeftstuechtig, aber sehr nett dabei und 1,2 Dinge werden wir sicher so machen.
Danach gings mit dem Fahrrad durch Hanoi. Tolle Idee, wenn man ein paar Dinge beachtet: schoen langsam mit dem Strom gleiten, beim Ueberqueren der Kreuzungen nicht durch wildes Gehupe verunsichern lassen und immer locker durch die Hose atmen. Erste Bemerkung von Mel nach Erhalt des Rades: die Abzocker, meine Ruecktrittbremse ist kaputt. Mein Hinweis, das der Ruecktritt ein Leerlauf sei und das Rad 2 Handbremsen hat, rueckte die Sache dann in ein anderes Licht.
Morgen gehts per Bus und Schiff zur HaLong-Bucht und uebermorgen abend mit dem Nachtzug nach Hue. Von dort dann wahrscheinlich mehr.

Dienstag, April 11, 2006

Butterfahrt nach Hanoi

Nach 18 Stunden fliegen, umsteigen und nochmal fliegen sind wir relativ groggy in Hanoi angekommen. Hier ist es zum Glueck mit knappen 30 Grad doch noch nicht so heiss, aber fuers erste reicht das auch aus.
Wir wohnen in nem Hotel in der Altstadt, die aus soviel kleinen Strassen und Gassen besteht, das wir uns schon mehrmals grossartig verlaufen haben. Erster Hoehepunkt des Abend - essen gehen im Ecklokal. Unter lauter Vietnamesen sind wir die einzigen, Auslaender. Die Kommunikation klappt dementsprechend - Bier bestellen ist einfach, der Rest wird schwieriger und so bestellen wir Huhn, welches eigentlich nur aus kleingehacktem Knochen mit ein wenig Fleisch dran besteht. Kroenung sind sicherlich die 3-4 Huehnerfuesse, welche der Koch grosszuegig mit unter die Portion gemischt hat. Nun gut, das sollte also beim naechsten Mal besser laufen.

Sonntag, April 09, 2006

Auf nach Vietnam

Morgen geht's los - bis zum 3.Mai hab ich Urlaub und werde diesen mit Mel in Vietnam verbringen. Abflug von Frankfurt über Kuala-Lumpur nach Hanoi, Dienstag Mittag sind wir dann da.
Ab da sind dann 3 Wochen Zeit um nach Saigon zu reisen. Der Wetterbericht ist schon mal sehr verheißungsvoll: In Hanoi sollen es am Mittwoch 44° sein.... immerhin gute 15° mehr als ich mir das so gedacht hatte. Prima Vorraussetzungen also um ein paar Pfunde während des Urlaubs zu verlieren.