Mittwoch, September 29, 2004

Bat out of Hell

Nachdem New Orleans besucht ist, geht es weiter Richtung Texas. Houston wird ausgelassen und stattdessen direkt San Antonio angesteuert - toll, 7 Stunden über die Highways, allerdings eine Stunde gespart, da wir auch über die Zeitgrenze fahren. San Antonio ist nett, aber nix besonderers. Das ändert sich aber da wir heute weiter nach New Mexiko sind und es dort mit den ganzen Nationalparks losgeht. Bis auf das Wetter (es ist bewölkt und regnet ab und zu wie Sau) ist es genauso wie man sich das so im Westen vorstellt. Die Leute sind zu faul Kurven in die Strassen zu bauen (es gibt ungefähr eine Rechts- oder Linkskurve auf 50 Meilen), die großen Bäume haben hier auch keinen Bock über Buschhöhe zu wachsen und ab und zu fährt man durch eine kleine Geisterstadt mit 4 Häusern. Als Josh dann noch bei Blitz und Regen in eine weitere sehr gerade aber nicht mehr ganz so ebene Strasse einbiegt, warte ich eigentlich nur noch darauf, das wir am Ende Agent Scully oder ein UFO treffen.
Wir landen schließlich im Carlsberg Cavern Nationalpark, welcher das zweitgrößte Höhlensystem der Welt sein eigen nennt. Sehr beeindruckend. Wir laufen mal gerade so 2 Stunden durch die bis zu 60 Meter hohen Höhlen und sind immer nicht nicht fertig. Am Ende gibts noch ein weiteres Naturschauspiel zu bewundern - ca. 30 - 40.000 Fledermäuse machen sich in der Dämmerung aus ihrer Höhle auf um ein paar Moskitos zu suchen. Ganze Schwärme färben den Himmel recht dunkel - abgefahren.

Sonntag, September 26, 2004

New Orleans usw.

Es scheint doch relativ viele Leser dieser Seite zu geben - danke für eure ganzen Kommentare und Mails!
Heute mal eine kleine Zusammenfassung der letzten Tage, deswegen auch was länger - im Moment bin ich in New Orleans:
Also das mit dem Campen ist schon cool - Josh fährt uns von Stadt zu Stadt und Campground zu Campground. Dort werden die Zelte aufgestellt (weil wir so wenig sind hat auch jeder eins für sich) und wir kaufen vorher noch in einem dieser tollen 24H Supermärkte ein, wo es wirklich alles gibt was die amerikanische Durchschnittsfamilie braucht - und das auch gleich in der großen Packung für mindestens 20 Mann. Bis jetzt wird reihum gekocht, meine Idee mit dem Chili ist leider schon von Josh vorweggenommen worden - der Sack.
Erste Station war Corton on Hudson (bei New York) von da gings nach Philadelphia und Washington D.C.. Heute sind wir mal den ganzen Tag über den Highway gebraust, durch Virgina bis nach Bristol, Tennesse. Relativ unerschrocken überholen einen die fetten Trucks auch gerne mal von rechts, während die Highway-Police bis jetzt noch garnicht so den Gesetzeshüter raushängen läßt, wie man es von den einschlägigen Roadmovies so kennt. Mal sehen was da noch so zu erwarten ist. Der Campground hier ist auch ziemlich abgefahren - das Essen kann an der Rezeption bestellt werden und wird bis an dein Zelt gebracht, wenn Du keine Lust hast selber zu kochen. Die spinnen echt die Amis.
Leider hab ich mit meinen ganzen Elektro-Equipment (Powerbook, iPod und Kamera) es fertig gebracht den einzig funktionierenden Zigarettenanzünder im Van über die Wupper zu schiessen - also kein aufladen der Batterien mehr, bis Josh das Ding mal repariert. Mist.
Der nächste Morgen kommt und wir fahren los Richtung Knoxville, Tennessee um dann in Nashville unseren nächsten Stop zu machen. Natürlich ist dort die Country Music Hall of Fame unser Ziel. Ein ganzer Prachtbau nur für die Geschichte von Country, R&B und Blues von gestern bis heute. Not quite my Cup of tea - aber trotzdem sehr interessant. Heute abend solls dann in die City gehen um eine Bar mit Live-Music und wahrscheinlich auch Squaredance zu besuchen. Na, ich bin gespannt.
Tja, genau so wie ich mir den Schuppen vorgestellt hatte - nur noch größer. Vor der Bühne (auf der eine Band Country-Hits zum besten gibt) ist viel Platz zum tanzen - Linedance zum Beispiel. Die Amis gehen steil und wir müssen uns erst mal warmtrinken. Am Eingang war ich natürlich nicht schnell genug und hab auf die Frage 'Are you military?' Nein geantwortet - wahrschenlich wäre ich für umsonst reingekommen. Und wen trifft man in so einer Bar? Einen Bayern natürlich... einen von der aufdringlichen Art, den alle nach kürzester Zeit so richtig ins Herz geschlossen haben :-) Ach ja, es gibt auch in Amerika Jägermeister. Die Gläser in denen diese Köstlichkeit serviert wird erscheinen mir hier uneuropäisch groß - oder american size, je nachdem aus welchem Blickwinkel man dies betrachtet. Deswegen kommen mir auch die 3 Tequilla-Shots die noch folgen, relativ viel vor - trotzdem ist das noch nicht genug um sich diese Country-Bar schönzutrinken. Irgendwie möchte mir kein ortsübliches 'Yeehaw' aus der Kehle springen. Den, scheinbar auch in Österreich geltenden, schönen Brauch nach größeren Mengen Alkohol und zu späterer Stunde eine aus Funk und TV bekannte Fast-Food-Kette aufzusuchen, verkneifen wir uns dann aber doch noch - aber es gibt dann noch ein Guten-Morgen-Bier aus der Kühlkiste am Zelt.
Nach kurzer Nacht müßen die Zelte wieder abgebaut werden und es geht weiter nach Memphis, Tennessee. Es ist scheiße-schwül und das ganze ist meiner körperlichen Verfassung nach dem gestrigen Abend nicht gerade zuträglich. But the Show must go on.. Elvis und Graceland warten. Unser Campingplatz ist genau gegenüber von Graceland und wir müßen nur über die Straße stiefeln, um uns die Mansion vom King anzuschauen. Der Kollege hatte einen ziemlich kitschigen Geschmack - aber das waren ja auch die 70er.
Nach einen Sprung in den Campingeigenen Pool gehts mir schon viel besser und wir machen uns auf nach Memphis-Downtown. Die beiden Tagen in Nashville und Memphis stehen ganz im Zeichen von Country, Blues und Soul, denn jetzt wird das Rock and Soul Museum in Memphis angeschaut, welches mir schon wesentlich mehr zusagt als das Country-Gegurke in Nashville. Man hört viel Musik und erfährt interessante Sachen über Al Green, Issac Hayes und den anderen schwarzen Soul-Kumpeln aus dem Süden. Memphis ist nicht nur für die ganze Musik berühmt sondern auch dafür, das hier Martin Luther King erschossen wurde. Das Motel steht noch, wurde lange vergessen oder nicht beachtet und ist jetzt seit einigen Jahren ein Museum (Civil Rights Museum). Irgendwie scheint aber in Memphis die Zeit stehengeblieben zu sein - alles kommt noch so ein bisschen 70er bis 80er-jahremäßig rüber und hier ist auch alles sehr viel weniger hektisch. Muss wohl an der Hitze im Süden liegen.
Abends gehen wir aus auf die Beale-Street. Jede Menge Restaurants und Bars, aber alles mäßig besucht. Auch wir treten ein wenig auf die Bremse, denn für das kommende Wochenende ist New Orleans angesagt und Josh soll gezeigt werden wo der Hammer hängt - Partytechnisch gesehen - und da möchte man seine Kondition ja nicht überbeanspruchen. Also ist nach einem kurzen Walk und einem Bier Schluß für heute und wir legen uns alle ausgesprochen geplättet in unsere Zelte.
Weiter geht's nach New Orleans - unterwegs gibts ein kleines Problem mit einer Warnleuchte die eigentlich nicht leuchten sollte und Josh versucht die Sache bei einem Stop zu reparieren. Als Nebeneffekt wird auch der Zigarettenanzünder, den ich vor 3 Tagen geplättet hatte wieder in Gang gebracht. Die Sicherung war rausgesprungen - es gibt also wieder Strom im Van, solange nicht wieder 5 Elektro-Geräte gleichzeitig angeschlosen werden.
New Orleans ist sehr cool! Alles ist ein bisschen südlandisch dreckig und sehr relaxt. Wir haben für die 2 Tage in New Orleans ein Hotel was ziemlich funky ist: Südstaaten-Style mit großen Ventilatoren an den Decken und alten Betten und Möbeln. Abends gehts in die Stadt und auf die Bourbon-Street - es ist die Party-Zone in New Orleans. Auf den Straße geht das Volk, rechts und links nur Blues, Rock und andere Bars, welche fast alle auch eine Galerie oder einen Balkon zur Straße haben. Die Spielregeln für diesen Abend sind folgende:
1. Die Leute auf den Balkonen haben jede Menge Alkohol intus und sehr viele Perlen-Halsketten zur Hand.
2. Die Leute auf der Straße haben jede Menge Alkohol intus und möchten sehr viele Halsketten von denen da oben bekommen.
3. Halsketten bekommen ist einfach: wer seinen Busen zeigt bekommt welche. Jungs können ihren Hintern zeigen, dann gibts auch was.
That's it. Für den Zuschauer gibt's also viel zu schauen, aber mitmachen ist auch ok.
Tja, das Resumee für diesen Abend: Europa 1 - Amerika 0, der Ryders-Cup im Trinken geht an die Europäer. Josh hatte leider seine ganze Energie schon im ersten Drittel verpulvert, während Deutsche und besonders die Österreicher dann zu einem sehr starken Finish ansetzten und somit die Partie eindeutig für sich entscheiden konnten. Selbst so obskure Cocktails (alle in der großen Krankenhauspackung) wie Hurrican oder Hand-Grenade konnten die erfahren Mitspieler nicht schocken. Während Josh schon ab 23.00 alle halbe Stunde fragte wann wir denn nach Hause gehen, gingen die Mädels in diversen Rock-Schuppen (alle mit Live-Bands) ab wie Schmitz Katze. New Orleans ist auf jeden Fall eine Reise wert.
OK, heute ist eher 'The Big Easy' angesagt, mühsames aufstehen ab 13.30, kein Frühstück (haben wir wohl verpasst) und eine Hitze, die jede große Aktivität sowieso im Keim ersticken läßt. Da unsere Hotelsuite aus 4 Zimmern mit 4 Betten besteht war die Bettenfrage gestern (heute morgen?) schnell geklärt - wer liegt der liegt, wenn dann beim aufwachen 3 Augenpaare aus einem Bett in den Deckenventilator blinzen macht das auch nix. Es gibt zwar unruhige Gesellen (Peter aus Holland) die partout schon um 10.00 die Welle machen wollen, diese werden aber von den anderen ignoriert.
Mal schauen was heute noch geht.

Mittwoch, September 22, 2004

Die Ösis in Amerika

Heute schreibt unsere österreichische Auslandskorrespondentin - des wird a Gaudi!

Servus, liebe Leute aus der Heimat. Ich sag nur eins, mir eurem Peter haben wir sehr viel Spaß. Heut hamma uns auf den Weg gemacht und ham Washington D.C. erkundigt. Zwischendurch sind wir auf verloren gegangene Indianer gestoßen, da heute das 'First American Festival' war. (Die Bilder sind hier) Dann gings gleich weiter zum Capitol mit Repräsentantenhaus und Senat. Ganz schön steif das ganze... Dann kam George W. im weißen Haus dran - er war heute nicht zuhause - no wonder wenn da hoher Besuch aus Europa kommt. Halt die übliche Touri-Tour, trotzdem sehr beeindruckend! Hetz hamma a Bier und a Zigarette und relaxen da beim Feuer, während die anderen oabeiten. Und dem Josh bringen wa noh bei, wie man Oachkatzlschwoaf sagt. Des wird sicha noch bis in die Moargenstundn dauern. Für Bier ist vorgesorgt. A enkan Peter werden wir den Osttiroler Slang no beidabringen. Mir hom Spass wir hoffen deis a.

Aus der Redaktion:
Die letzten Sätze kann ich leider selber noch nicht ganz verstehen - aber in 3 Wochen ändert sich das völlig - die Japaner werden schon Ihren Spaß bekommen. I'll be back.
(Wer weiß was ein 'Oachkatzlschwoaf' ist gewinnt was - Mail mit der Lösung an mich)

Dienstag, September 21, 2004

Endlich Zelten...

Also jetzt geht das los mit dem Zelten. Das coole ist, wir sind nur 5 Leute und der Guide (Josh, 24 Jahre kommt aus Arizona). Die anderen 4 sind Kathi und Ursula (aus Österreich - waren jetzt ein Jahr in New York um Au-Pair zu machen und sprechen einen coolen Arnold-Schwarzenegger-Ami-Slang), Sylvie (kommt aus der Schweiz) und Peter (kommt aus Holland). Eigentlich alles ganz easy und das beste jede Menge Platz im Van bei nur 5 Leuten. Die erste Nacht im Zelt war trotzdem scheissekalt und feucht - und morgens war aufstehen um 6:30 angesagt dammit der erste Trip nach Philadelphia und Washington auch gut über die Bühne gehen kann. Die Amis sind ziemlich stolz auf Philadelphia und ihren ganze Declaration of Indipendece. Die Sicherheitsvorkehrungen sind da schlimmer als auf jeden Flughafen...naja. Das fahren im Van ist ganz witzig, als erstes wurde der iPod angeschlossen und Erlend Oye in die neue Welt gebracht - alle haben sich gefreut :-)!! Heute sind wir bei Washington auf einem Mörder-Campingplatz angekommen: Cafeteria, Waschmaschinen und Schwimmingpool - sehr geil! Aber auch ein wenig an der Idee des Campen vorbei - Amerika halt. Ach ja und weil der Campground so toll ist, hat der natürlich auch Wireless LAN (ich konnts garnicht fassen).
Morgen gehts nach Washington D.C. - George W. beim arbeiten zuschauen.

Samstag, September 18, 2004

Kultur

Gestern Abend ist mir beim packen aufgefallen, das ich ja erst am 19. (also morgen am Sonntag) mit den Campern losfahre! Gut, das ich nochmal in meine Reiseunterlagen geschaut hab, sonst hätt ich da doof gestanden. Ich hab also noch einen ganzen Tag New York vor mir. Schön - allerdings fegt gerade der Rest von Ivan über die Ostküste, es regnet und stürmt, so das der Aufenthalt im freien nur mäßig Spaß macht. Da ich noch recht wenig für meine kulturelle Weiterbildung getan hab gings dann heute ins Museum, ins International Center of Photography. Ach ja, und ich war gestern auch noch im Kino - Sky Captain & the World of Tomorrow - nette Unterhaltung und ein paar coole Effekte. Die Standardgrößen für den durchschnittlichen Kinobesucher bei Popcorn und Limo sind: 5 Kilo Eimer Popcorn und 2 Liter Becher Coke - naja, das war nicht ganz mein Fall.

Freitag, September 17, 2004

Wäsche

Ja, das nächste Abenteuer möchte bestanden werden: Meine 5 Klamotten stinken und sollten gewaschen werden - also ab zu 'nem Laundry-Laden.
Wie erwartet begrüßt mich eine kleine ältere Asiatin (die mit dem Wäsche-Wasch-Monopol) und fragt, ob sie die Tutti-Kompletti-Versorgung der Wäsche übernehmen soll oder ob ich selbst die Dinge in Gang setzen möchte.
Ich entscheide, die Wäsche selbst zu übernehmen und steh schon doof da - Seife? ääh.. , welche Maschine wie anschmeißen? Na gut, Mai-Lin übernehmen Sie. Die gute Frau zeigt mir meine Maschine, schmeißt Wäsche und Seife rein und sacht inner halben Stunde kann ich wiederkommen, dann wären die Sachen fertig für den Trockner. Außerdem fragt sie in ihrem nicht ganz akzentfreien Englisch aus welchem Land ich komme - 'Germany' macht mäßig Eindruck, aber die Big Black Mama neben ihr sagt ' Welcome to the Big Apple' - da fühlt man sich doch gleich wohler.
OK - halbe Stunde vorbei und ich mache mich wieder auf den Weg zur Laundry um nach meiner Wäsche zu schauen. Genau das macht auch Sung-Li, Herr und Meister über 18 Waschmaschinen und Trockner - er liegt auf meiner Maschine, welche einen halben Kopf größer ist als er, und fummelt in der Elektonik rum, da diese auch nach dem 4. Waschgang meine Wäsche nicht freiwillig rausrücken möchte. Jaha, von wegen Miele... 10 Minuten später war der Boxenstopp beendet, meine Wäsche wieder in Freiheit und ich stopfte diese in den Trockner. Mit sauberer Wäsche konnte ich den freundlichen Laden nach einer weiteren halben Stunde verlassen.
Nachdem die Wäsche erfolgreich versorgt war gings Abends Richtung Empire State Building. Also rauf mit dem Aufzug in den 86. Stockwerk in knapp einer Minute und dann über ganz New York geschaut. Toll! Besonders wenn es dann langsam dunkel wird und die Lichter der Stadt angehen. Danach hab ich noch einen Abstecher zum Times Square gemacht - da flickern die Lichter, das es für jeden Epileptiker nur so eine Freude ist...

So, ab morgen gehts mit den Camper weiter durch die USA - und wahrscheinlich war's das erstmal mit der ausführlichen Berichterstattung. Ich glaub nicht, das ich unterwegs soviel Internet haben werde wie hier in New York. Aber ich melde mich spätestens in 3 Wochen wieder, wenn ich in San Francisco angekommen bin.

Donnerstag, September 16, 2004

Mangy

Hatte ich eigentlich schon erwähnt, das mein Hostel garnicht soo schlimm ist? Also abgesehen vom Schlafraum und der Toilette (3rd Day - still trying...)
Aber morgens gib'ts Frühstück, also Bagels in allen Variationen, Muffins in Pampelmusengröße, Obst, Cornflakes und eine farbige kalte Flüssigkeit, die O-Saft sein soll (glaub ich aber nicht). Die Jungs und Mädels die hier wohnen verputzen das ganze Buffet in ca. 5-8 Minuten - anscheinend befinden sich die meisten noch in einer pubertären oder postpubertären Wachstumsphase... Taktisch günstig positioniert und keine Minute zu spät am Buffet bekomme auch ich meinen Muffin und 'ne Banane. Den Kaffe spar ich mir. Der erscheint mir ziemlich dünn und mit wenig Liebe zubereitet.
Mitwochabends spendiert das Hostel Pizza. Anscheinend wußte das keiner, auch ich war nur durch Zufall schon im Hostel. So gab es also 7 wagenradgroße Pizzen für 8 Leute. Aber ich erwähnte ja schon die pubertätsbedingte Wachstumsphase... ging alles ganz gut weg.

Heute war ein räudiger Morgen. Ich war hundemüde - irgendwie bin ich noch an meinen Bürostuhl gewöhnt, auf soviel Laufen ist mein Körper noch nicht eingestellt, es hatte die Nacht geregnet und es war verdammt schwül. Andreas würde sagen: 'der berüchtigte dritte Tag'.
Also leichtes Programm. Brooklyn-Bridge (inkl. Photos von allen Seiten) und danach Chinatown. Hier ist ja doch alles sehr anders. Straßennamen auf kantonesisch - auch das McDonalds-Schild. Der Postbote war auch ein Chinese, wahrscheinlich Einstellungsvorraussetzung hier. Ich wüßte nicht, wie der sonst die Päckchen zustellt, Englisch hab ich kaum gehört, obwohl die Strassen sehr voll waren. Also schon mal ein kleiner Vorgeschmack auf den 2.Teil meiner Reise.
Dachte eigentlich, das das genug fremde Kultur für heute war. Aber auf der anderen Strassenseite gings direkt weiter: Strassenfest in Little Italy zu Ehren des Hlg. Genario. Shanghai-Neapel in 60 Sekunden - nicht schlecht.

Mittwoch, September 15, 2004

Staten Island Ferry

Heute hab ich's wieder geschafft. Bin in die Metro gestiegen und dann wohl in einen Express - also wird nur an jeder 3. Station oder so ein Stop gemacht. Nochmal 2x umststeigen um näher an mein Ziel zu kommen und schon war ich mitten im mexikanischen Gebiet. Super - vorbei an den Koreanern, mitten durch die Italiener und ich war da. Also ich weiß nicht, so schwer ist das eigentlich garnicht.
Außerdem gab's heute die Staten Island Ferry. Cool, die ist umsonst, fährt nach Staten Island (ach was) und wieder zurück. Und an wichtigen Sachen vorbei: Ellis Island, Freiheitsstatue - und zurück nach Manhattan hat man eine tolle Sicht auf die Stadt.
Für Ari: ich hab immer noch keine Prada- geschweige denn Manolo Blahnik Läden gesichtet. Victoria's Secret dafür aber schon 2-3... soll ich vielleicht da...?

Hab gerade gemerkt, das es in meinem Hostel wohl auch WLAN gibt - aber wohl eher ungewollt. Irgendwo liegt wohl ein Hotspot ungesichert rum... :-). Ausserdem schau ich gerade CNN. Dort wird mal wieder über ein Hurican berichtet. Das Problem - der zieht auf New Orleans, und da wollte ich doch nächste Woche hin. Na das kann ja noch spannend werden.

Dienstag, September 14, 2004

Metro-Roulette

Neuer Sport - Metro-Roulette. In eine Metro einsteigen, deren Bezeichnung gefällt (1,5 oder F-Train) oder von der man glaubt zu wissen wo sie ungefähr langfährt. Man läßt sich 3-5 Stationen durch die Röhre schiessen und ist dann überrascht, wo man gelandet ist. Nur chinesische Laden- und Geschäftsschilder? Auf einmal keine Hochhäuser mehr um einen? Zwei der schönen Möglichkeiten, die man mit dieser Methode hat.
In 1-2 Tagen hab ich besser raus welche Bahn wo lang fährt - denk ich :-)

Ein Deli in New York zu besuchen ist auch eine feine Sache. Schwierig wird's wenn man vergessen hat, das Mittagszeit ist und eigentlich alle Angestellten der umliegenden Hochhäuser auch im Deli sind um was zu essen. Und noch komplizierter wird dann die Bestellung, wenn man nicht genau weiß was man eigentlich essen möchte. Unentschiedene Naturen (so wie ich) können da schon mal etwas ins Schwimmen kommen. Es besteht z.B. eine kleine Auswahl zwischen 30 Sandwiches und 40 Bagels, diese können noch mit diversen Extras bestückt werden und bei den Sandwiches kann man noch zwischen 6 verschiedenen Brot- und Brötchensorten wählen. Eine kurze Unentschlossenheit und die Schlange grummelt und es gibt genervte oder böse Blicke... aber ich hab trotzdem was bekommen.

Hier schon mal ein paar Photos

Montag, September 13, 2004

Hostel-Freuden

OK. Auf dem 2. Blick und nach der Dusche ist es immer noch ein Loch. Das Hostel. Aber es ist schon OK. Und der Rucksack ist auch noch da. Allerdings ist das ganze Teil ziemlich eng und verwohnt. 10 Leute in Etagenbetten in z.B. mein Schlafzimmmer (das entspricht etwa der Größe des Raumes) quetschen - kann man machen.
Großen Spaß werde ich mit dem Kollegen unter mir bekommen. Der muß irgendwo zwischen China und New York schlimme Sachen erlebt haben, die er jetzt im Schlaf verarbeitet - das Bett fühlt sich manchmal an, wie eine Dschunke auf hoher See.

Heute war bis jetzt voll der Touri angesagt: 3 Stunden mit dem Schiff um Manhattan. Doll - Skyscraper von allen Seiten, Freiheitsstatue, Yankee-Stadium. Da war alles dabei. Und ein Typ der die ganzen 3 Stunden alles erklärt hat. Also ich fand das sich das gelohnt hat.

Sonntag, September 12, 2004

Fliegen nach New York

Watt soll ich sagen. Mein müder Kopf wird grad mit einer Überdosis New York vollgepumpt. Sitze hier im Bryant-Park (WLAN umsonst) und ruh mich mal grad aus. Der ganze Spaß hat heute morgen begonnen...

Um mich auch auf die Gefahren in dieser Welt hinzuweisen, wird mir direkt beim Check-In in Frankfurt der Rucksack geöffnet und durchwühlt. Den Rucksack wieder zusammenpuzzeln darf ich selbst.
Beim Boarding wird schon mal die weiße und grüne Karte für US-Zoll und Immigration verteilt. Was folgt ist eine Variante des Kennenlernspiels für Reisende. Neue Kontakte werden geknüpft um die Klippen des Immigration-Formulars zu umschiffen ('wie die Antworten sollen auf Englisch sein??') oder um fehlendes Schreibgerät auszutauschen.
Manch einer braucht da auch schon seine 3-4 neuen Formulare...

Im Flugzeug sitzend merke ich, das die Idee mit dem Fensterplatz gut, die Ausführung eher mäßig und die Beinfreiheit riesig ist. Ich sitze am Notausgang und mein Fenster befindet sich gut einen Meter links vor mir. Na gut, also Beine ausstrecken unnd sich durch die 40 Filme glotzen. Oder doch Gameboy spielen? Ach ja, zwischendurch werden nochmal grüne Immigration-Formulare angeboten - zum Zeitvertreib für so manchen Genossen, der zum 16ten Mal das Ding ausfüllt.
8 Stunden später stehe ich vor einem grimmig-freundlichen Immigration-Officer der mich mit dann mit einem freundlich-grimmigen 'Take care' in sein Land läßt. Meine Karte war wohl richtig ausgefüllt.

Der Weg zum meinem Hostel ist erfreulich unkompliziert. Der Fahrer zeigt was er und seine Klimaanlage so drauf haben, und so brausen 10 angefrostete Reisende gen Manhattan. Der Weg führt durch die Bronx und Harlem (na toll - Klischee und Streetcredibility pur) zu meinem Hostel in der East 94th Street. Einchecken, bezahlen, Schlüssel - das Teil ist ein Loch! Also da gibt es bestimmt noch einiges zu berichten glaub ich...

Na gut. Rucksack in der Hoffnng auf ein glückliches Wiedersehen im 10-Bett Zimmer gelassen und ab in die City. Toll, nach 3 Blocks und 2,5 Stunden in New York steh ich mitten in einem Straßenfest mit Buden usw. - der gleiche Schund wie bei uns: Billige Klamotten und Glücksbambus. Nur die Imbißbuden sind größer und fettiger. 20 Blöcke weiter ist der Markt vorbei und es geht in die Metro.

Mmmh - Metrocard mit deutscher EC-Karte am Automaten ziehen?. Das geht ja einfach. Also rein auf den Bahnsteig. Klappt ja garnicht. Ein Hispano unbekannter Herkunft (Columbien? Costa Rica?) erklärt mir wie's geht. Auf Spanisch! Schön, so geht's auch - Gracias.

Meine ersten Beobachtungen:

1. Man braucht sich auf sein Englisch nicht verlassen - Spanisch geht auch: Wer zu doof ist die Metroschranken zu benutzten kann sich das von einem netten Hispano auch auf Spanisch erklären lassen und dann 'Gracias' sagen.

2. Wer Apple hat ist vorne: iPod-Stöpsel in jedem 4. Ohr, Powerbooks an jedem 3. Cafetisch.

3.Ganz schön viele Hochhäuser hier :-)

4. Mein Hostel ist ein Loch - hoffentlich seh ich heute abend meinen großen Rucksack wieder...

5. Wie cool ist eigentlich ein Park mit öffentlichen WLAN umsonst und draussen?

Weiteres folgt - ich brauch jetzt erstmal watt zu essen

Freitag, September 10, 2004

Packen

Wird ja jetzt Zeit. Und soviel Zeug ist das garnicht. Wahrscheinlich hab ich nur an die Hälfte gedacht. Die wichtigen Dinge fallen mir unterwegs ein. Manch anderer fährt auch nur zum shoppen nach New York...

Dienstag, September 07, 2004

Schlüssel? Welche Schlüssel?

Mann! So langsam merk ich, das ich mit meinen Gedanken schon nicht mehr ganz in MG-Action-Town bin. Wie sonst läßt sich erklären, das ich heute sehr lässig meine Wohnungstür zuziehe nur um im Moment des 'Klicks' leise Scheiße zu murmeln...
Tja, großes Kino - Handy war zum Glück noch im Rucksack. Schlüsseldienst angerufen. Ne Stunde warten. Tür in 3 Sekunden geöffnet. 60€. Für alles andere gibt es ja Mastercard.
Der Rest des Tages war denn eher ereignislos - mal sehen was bis Sonntag noch alles passiert.